Am 8.April findet jährlich der weltweite Roma-Tag statt. Dieser erinnert an den erstmals 1971 stattgefundenen Roma-Kongress in London. An diesen Gedenktag anknüpfend möchte sich das Zentrum für Demokratie, finanziert über das Bundesprogramm „Demokratie leben – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in verschiedenen Formaten mit der noch immer eklatanten Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung von Sinti_zze und Rom_nja beschäftigen. Die über den April stattfindenden Veranstaltungen richten sich an alle Interessierten aus dem Stadtbezirk und darüber hinaus und sind kostenfrei. Allein bei der Fortbildung zu Antiziganismus bitten wir um vorherige Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mittwoch, 6.April 2016 | 18 Uhr | Zentrum für Demokratie | Lesung „Meine 7000 Nachbarn“ mit Autorin Eva Ruth Wemme | facebook-Veranstaltung
Bei den 7000 Nachbarn handelt es sich um Roma in Berlin. Das Buch erzählt die Geschichten von jenen, die um ihren Lohn geprellt werden, über Probleme der Gesundheitsvorsorge bei Schwangeren, von kriminellen Vermietern und vielen Weiteren. Eva Ruth Wemme übersetzt Literatur aus dem Rumänischen und begleitet seit 2011 rumänische Migrantinnen und Migranten in Berlin als Dolmetscherin und Beraterin. Sie führte zahlreiche Interviews und berichtet uns aus erster Hand vom Teufelskreis aus Arbeits- und Wohnungslosigkeit, aus Fremdheit und Vorurteilen.
Dienstag, 19.April | 10-17 Uhr | Zentrum für Demokratie | „Erkennen, Benennen, Entgegenwirken“ - Fortbildung zu pädagogischen Methoden gegen Antiziganismus
Im März 2012 erschien das „Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus“ im Unrast Verlag. Begleitend zum Handbuch bieten die Autor_innen Fortbildungen an. Diese richten sich primär an Lehrer_innen, Pädagog_innen, Multiplikator_innen und an Menschen, die in der politischen Bildung tätig sind, sind aber grundsätzlich auch für alle anderen Interessierten offen. Im Mittelpunkt der Fortbildung steht die praktische Erfahrung. Hierzu werden in ergebnisoffenen Übungen Situationen geschaffen, die die Teilnehmenden mit kontroversen Positionen, Einstellungen und Bedürfnissen konfrontieren und zu eigenen Stellungnahmen herausfordern. Den Teilnehmer_innen wird so ermöglicht, gelernte und vertraute Bilder und Erfahrungen differenziert zu betrachten, Perspektivwechsel vorzunehmen und so neue Erfahrungen zu sammeln.
Donnerstag, 28.April 2016 | 18Uhr | Zentrum für Demokratie | „Keine Sicherheit – Für Roma am allerwenigsten“ – Zur Situation abgeschobener Roma in den Kosovo | facebook-Veranstaltung
Seit dem Rückübernahmeabkommen mit dem kosovarischen Staat von 2010 werden aus der Bundesrepublik Deutschland kontinuierlich Roma dorthin abgeschoben. Dies wurde 2015 mit der Aufnahme des Kosovo als „sicheres Herkunftsland“ erneut verschärft. Eine politische Entscheidung, die mit den realen Verhältnissen vor Ort nichts zu tun hat. Die Zuordnung zu einer Gruppe oder Minderheit trennt bis heute. In der geteilten Stadt Mitrovica kommt es zwischen Serb_innen und Albaner_innen immer wieder zu Auseinandersetzungen. Roma sind im ganzen Land Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Wir haben eine Vertreterin der damaligen Recherchegruppe eingeladen, die uns an diesem Abend über ihre Erlebnisse im Kosovo, Serbien und Mazedonien und das dortige Leben der Abschiebungen erzählen wird. Die Reportagen finden sich online bei der Kampagne „alle bleiben!“( http://www.alle-bleiben.info/category/material/)
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.